Die Reuss
Der heutige Name ist erstmals 1296 als Rusa belegt, im 16. bis 19. Jahrhundert erscheint er bisweilen als Ursa. Mit einer Länge von 164 km und einem Einzugsgebiet von 3’425 km2 ist die Reuss der viertgrösste Fluss in der Schweiz. Die mittlere Abflussmenge beträgt rund 130 m3/Sek. Die Reuss entspringt im Gotthardmassiv auf 2431 m ü. M., fliesst bei Flüelen in den Vierwaldstättersee, den sie in Luzern durch das Reusstal verlässt. Sie bildet die Westgrenze von Hünenberg und mündet unterhalb von Windisch in die Aare.
Die bis 2014 grösste Abflussmenge wurde im Unwettersommer 2005 mit 839 m3/Sek. gemessen.
Wirtschaftsplan
Es gab einen Wasserwirtschaftsplan von 1926 (Neufassung 1963). Vorgesehen war die vollständige Nutzung der Reuss von der Aaremündung bis zum Vierwaldtstättersee, mit einem Kraftwerk auf der Seite des Kantons Zug, hier im Beugenrank, und der Schiffbarmachung der Reuss und der Lorze mit verschiedenen Varianten z.B mit einem Kanal mit Schleusen von der Reusshalde nach Buonas. Es wurde Antrag gestellt, die Wasserkraftnutzung als Richtplan zu beschliessen und die Schiffbarmachung gemäss Bundesratsbeschluss von 1923 zu streichen.
Heute sind Reuss, Reussdamm und Reussebene sind beliebte Naherholungsgebiete für Wanderer, Biker, Kanufahrer, Reiter und andere Erholungssuchende.
Fische in der Reuss
In der Reuss leben nebst Kleinlebewesen (Fischnährtiere) auch die «Grosse Teichmuschel» sowie die folgenden Fischarten:
Alet auch Döbel Eitel oder Aitel genannt (Squalius cephalus; Syn. Leuciscus cephalus) gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Im Durchschnitt ist er 30 bis 40 Zentimeter lange und 1 Kilogramm schwer. | |
Europäische Äsche (Thymallus thymallus) ist ein Knochenfisch aus der Familie Salmonidae. Das Gewicht der ausgewachsenen Äsche beträgt etwa 500 bis 1500 Gramm; die Länge der ausgewachsenen Äsche liegt in der Regel zwischen 30 und 50 Zentimeter. | |
Bachforelle, auch Flussforelle, Bergforelle oder Fario genannt (Salmo trutta fario), ist ein zu den Salmoniden zählender Raubfisch. Er wird je nach Nahrungsangebot 20 bis 80 Zentimeter lang. Bachforellen können bis zu 18 Jahre alt werden. | |
Barbe, auch Flussbarb oder Pigge genannt (Barbus barbus )gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und ist Namensgeber der Unterfamilie Barben (Barbinae). | |
Bartgrundel, auch Bachschmerle genannt (Barbatula barbatula, Syn.:Noemacheilus barbatulus) ist ein Bodenfisch. | |
Egli (Perca Fluviatilis) ist ein Flussbarsch. Er erreicht eine durchschnittliche Länge von 20 Zentimetern und wird selten schwerer als ein Kilogramm. hre Körpergrösse liegt zwischen 8 und 12 cm, maximal 16 cm. | |
Elritze, auch Bitterfisch genannt (Phoxinus phoxinus), ist ein Kleinfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Er wird 6 bis 8 cm lang, selten bis 12 cm. | |
Groppe, auch Kaulkopf, Rotzkopf oder Mühlkoppe genannt (Cottus Gobio), war in der Schweiz 2014 Fisch des Jahres. Er ist ein nachtaktiver Grundfisch udn wird rund 12 bis 16 cm lang. | |
Laube, auch Ukelei, Ablette, Zwiebelfisch oder Laugele genannt (Alburnus alburnus, ehemals auch Cyprinus alburnus), gehört zu der Unterfamilie Alburninae der karpfenartigen Fische (Cyprinidae). Er wird 12 bis 15 Zentimeter lang, | |
Nase, auch Näsling, Schnabel genannt (Chondrostoma nasus), gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Er wird 25 bis 40 Zentimeter gross. | |
Rotauge, auch Plötze oder der Schwal genannt (Rutilus rutilus), gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Er erreicht eine Länge von 25 bis 50 Zentimetern, ein Gewicht von bis zu 3 Kilogramm. | |
Schneider (Alburnoides bipunctatus) auch Alandblecke oder Breitblecke genannt, ist ein Schwarmfisch. Seine Körperlänge beträgt 10 bis 12 Zentimeter, es werden maximal 16 Zentimeter erreicht. |
Beeren und Gemüse
Die Wiesen in der Reussebene sind für den Anbau von Gemüse und Beeren sehr geeignet. Die Bauern reden von fruchtbarem Schwemmland. Die Böden sind nährstoffreich und sandhaltig, weil früher bei Hochwasser die Kulturen jeweils überflutet worden sind.
Die Folienabdeckungen
Die Folienabdeckungen auf den Feldern sind eine Eigenentwicklung des Bewirtschafters.
Sie schützen die Pflanzen vor den Witterungseinflüssen, insbesondere vor Hagelschäden. Denn ein Hagelschlag kann eine ganze Ernte und somit das Jahreseinkommen vernichten.
Zum Schutz der Kulturen vor Hagelschaden, lesen Sie auch unseren Text über die Hagelkanone.
Autoren: Patricia Diermeier Reichardt, Urs Felix, Guido Wetli Fotos: Andreas Busslinger |