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Das älteste Wohnhaus

Das Bild aus dem Jahre 1931 zeigt Xaver Schmids Ehefrau Ida mit den drei ­Töchtern: Marie, Margrith und Ida.
Das Bild aus dem Jahre 1931 zeigt Xaver Schmids Ehefrau Ida mit den drei ­Töchtern: Marie, Margrith und Ida.

Am Mühleweg in Drälikon liegt das älteste, noch bestehende­ Wohnhaus von Hünenberg. Das Holz der Dachkonstruktion stammt aus dem Jahre 1460, die Schwellen von 1503.

Im Haus Drälikon ­lebte unter anderem Xaver Schmid, der für die Wartung des ersten Pumpen­hauses der Hünenberger Wasserversorgungs-Genossenschaft verantwortlich war, das bis 2016 noch in Drälikon stand.

Abwasser

Das Pumpwerk Giessen war die ­erste ­Klär­anlage von ­Hünenberg. Noch zeugen die Klärbecken aus Beton von der einstigen Funktion der Anlage.

Eigentlich hatte Hünenberg bereits 1937 eine Abwasser-Verordnung ausgearbeitet. Aber die ­Abfälle aus Haus und Stall sowie sämtliches Abwasser wurden weiterhin in die Jauch­e- oder Hausgruben geleitet. Von dort kam das Abwasser mit der Jauche auf die Felder.

Erst ab 1969, als in Giessen und an der Ders­bachstrasse in Hünenberg See Kläranlagen in Betrieb genommen wurden,­ konnten die Abwässer ­gereinigt in die Flüsse geleitet werden.

Gewässerschutzverband der Region Zugersee-Küssnachtersee-Ägerisee (GVRZ)

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In den Jahren nach 1970, als der Gewässerschutzverband der Region Zugersee-Küssnachtersee-Ägerisee (GVRZ) gegründet wurde, wurde die zentrale Abwasserreinigungsanlage (ARA) Schönau in Cham sowie die grossen Zuleitungsrohre im ganzen Verbandsgebiet erstellt. Sie wurde 1977 wurde sie in Betrieb ­genommen.

Hünenberg wurde 1978 an die ARA Schönau ­angeschlossen. Aber erst seit 2001 fliesst sämliches Wasser von Hünenberg nach Cham.

Somit konnten 1985 die provisorische Kläranlage im Dersbach und im Jahr 2001 die Kläranlage im Giessen ausser Betrieb genommen werden. Sie dient heute als Pumpwerk.

Abwasserbehandlung

Die Abwasserbehandlung erfolgt mit vier unterschiedlichen Verfahren, einer mechanischen Reinigung, einer biologischen Reinigung, einer chemischen Reinigung und einer anschliessenden Abwasserfiltration.

Weitere Informationen zum GVRZ und der ARA Schönau

Abwasser und Regenwasser getrennt

Praktisch das ganze Gemeindegebiet wird im Trennsystem entwässert. Das heisst, dass das Schmutzabwasser getrennt vom Regenabwasser abgeführt wird. Das Regenabwasser wird dabei direkt in die Vorfluter, also in die Bäche, die Reuss und in den Zugersee eingeleitet. Aus diesem Grund dürfen in das Regenabwassersystem keine schädlichen Stoffe eingeleitet werden. So ist es beispielsweise Verboten, auf dem Vorplatz das Auto zu waschen oder Farbe, Chemikalien, Gifte oder dergleichen in die Strassenschächte zu leeren.

Umgekehrt muss so im Schmutzwassersystem kein sauberes Wasser unnötig gepumpt werden und die ARA hat keine Regenanfallspitzen zu verkraften. Dies verbessert einerseits den Reinigungsgrad der Abwasserreinigungsanlage und hilft anderseits grosse Ausbaukosten einzusparen. Aus diesem Grund sind die Abwassergebühren in Hünenberg tiefer als im gesamtschweizerischen Durchschnitt.

Retentionsanlagen

Durch die zunehmende Versiegelung der Böden durch Strassen, Vorplätze oder Hausdächer wird das Regenwasser nicht mehr im Boden gespeichert, sondern es fliesst sofort in die Schächte, Leitungen und die Vorfluter. Bei intensiven Regenfällen kann so das Leitungssystem überlastet werden und die Bäche führen für kurze Zeit enorme Wassermengen ab und treten manchmal sogar über die Ufer. Aus diesem Grund ist seit dem Jahr 2010 der Bau von Retentionsanlagen Pflicht. Das Regenabwasser wird durch die Retentionsanlage geleitet, wobei nur ein angemessener Anteil des Wassers abgegeben wird. Das Restwasser wird in der Anlage zurückgehalten und fliesst dann in der Zeit nach den intensiven Regenfällen kontinuierlich ab. Durch diese Massnahme müssen nicht immer grössere Rohrleitungen verbaut werden und Hochwassersicherheit verbessert sich stark.

 Autoren: Patricia Diermeier Reichardt, Urs Felix, Guido Wetli
Fotos: Archiv, Andreas Busslinger, Urs Felix, Solange Glutz
Grafik: ARA Schönau