Der Individualverkehr
Das rasante Wachstum im Kanton Zug widerspiegelt sich im Verkehrsaufkommen und in der Bautätigkeit. Längst können sich viele Leute die teuren und begehrten Wohnungen im Kanton Zug nicht mehr leisten. Das führt zu einer Abwanderung von Personen, die in der Region aufgewachsen sind.
Täglich pendeln Tausende Personen durch den Kanton Zug, um primär in die Agglomeration der Stadt Zürich zu gelangen.
Autobahn A4
Die Autobahn A4 war 1974 mit vier Spuren eröffnet worden. Ende 2009 wurde die Autobahn A4 durch das Knonaueramt (Cham ZG – Birmensdorf ZH) eröffnet. Damit hat der Verkehr aus der Innerschweiz Richtung Zürich markant zugenommen.
Der Bund prognostizierte auf dem Abschnitt Cham-Blegi bis Rotkreuz, Rütihof, gegen 100’000 Fahrzeuge pro Tag. Schnell wurde klar, dass die Kapazität der Autobahn mit vier Fahrspuren nicht ausreicht. Ein Ausbau auf sechs Spuren war unausweichlich. Die Bauarbeiten starteten Anfang 2010 und konnten im Sommer 2012 abgeschlossen werden.
Mit der geplanten Umfahrung Cham-Hünenberg (Realisation um ca. 2020) werden es noch zwei Spuren mehr sein, so dass total acht Spuren nebeneinander zu liegen kommen, was schon fast amerikanische Verhältnisse sind.
Die Autobahn mit ihren sechs Spuren ist ein markanter Einschnitt in die landwirtschaftlich geprägte Landschaft und durchschneidet die Gemeinde Hünenberg. Sie verhindert auch eine Ausdehnung des Dorfes Richtung Hubel. Deshalb besteht nach wie vor die Idee, die Autobahn im Bereich des Dorfes zu überdachen. Auf dem Autobahndach könnten beispielsweise Sportplätze und andere Anlagen erstellt werden.
Umfahrung Cham-Hünenberg (UCH)
Das Zuger Stimmvolk hat im Jahre 2007 der Realisierung der Umfahrungsstrasse Cham-Hünenberg zugestimmt und dafür einen Kredit von 230 Millionen Franken gesprochen. Die UCH soll die beiden Ortszentren Cham und Hünenberg vom Durchgangsverkehr entlasten, die Lebens- und Wirtschaftsräume aufwerten und die Mobilität für alle Verkehrsteilnehmenden verbessern.
Das Projekt sieht parallel zur Autobahn A4 ab Hünenberg Bösch bis Cham Blegi eine zweispurige Kantonsstrasse vor. Gleichzeitig werden flankierende Massnahmen getroffen, damit die Autolenkerinnen und Autolenker die Durchfahrt durch Cham meiden und auf die Umfahrungsstrasse geführt werden. Die Massnahmen werden unter Einbezug der Bevölkerung von Cham und Hünenberg in so genannten Verkehrsforen diskutiert und breit abgestützt. Mit der Realisierung ist nicht vor 2020 zu rechnen.
Gewerbezone Bösch
Bereits 1937 war der Gemeinderat überzeugt, dass Hünenberg den Handel und den Verkehr fördern müsse. Als 1965 der erste Bus nach Hünenberg fuhr, setzte ein regelrechter Bauboom ein, sowohl für Wohnungen wie auch für Gewerbe- und Industrieräume.
Das Gebiet im Bösch wurde als Gewerbezone bestimmt. Hier sind zahlreiche Gewerbe- und Industriebauten entstanden, in denen KMUs aber auch Weltfirmen ihren Sitz haben.
Verein Zukunft Bösch
Am 29. März 2019 wurde der Verein Zukunft Bösch gegründet mit dem Ziel, das Gebiet für Mitarbeitende und ansässige Betriebe wie auch für neu anzusiedelnde Firmen attraktiver zu machen. Neben einer verbesserten Parkierungssituation strebt der Verein eine gute Erschliessung (Bus, Auto, LKW, Velo, Fussgänger) und ein spürbares Zentrum an. Die Aussenraum- und Aufenthaltsqualität sollen gesteigert werden und ein gutes Angebot an Verpflegung, Versorgung und Sport soll vorhanden sein. Dabei soll das Gebiet auch künftig sowohl Raum für Gewerbe wie auch Raum für Dienstleistung bieten. Hierfür nimmt sich Zukunft Bösch zum Ziel die Konflikte zwischen den verschiedenen Nutzungen möglichst tief zu halten. Die Ziele will der Verein in einer klaren Perspektive festhalten. Diese dient gleichzeitig auch der Planungssicherheit für die Entwicklung im Gebiet. Neben den Zielen für die Entwicklung hat der Verein auch den Zweck den Austausch zwischen den Akteuren im Gebiet zu verbessern, die Vernetzung zu steigern und dazu beizutragen Synergien untereinander zu erkennen und nutzen. Zudem ist der Verein das geeignete Sprachrohr für Verhandlungen mit den Behörden.
Weitere Informationen Verein Zukunft Bösch
Verein Wirtschaftsregion ZUGWEST
Im Verein Wirtschaftsregion ZUGWEST konzentrieren Cham, Hünenberg und Risch Rotkreuz ihre Kräfte und nutzen effizient Synergien für eine gemeinsame Standortprofilierung und aktive Wirtschaftspflege.
Seit der Gründung im Februar 2009 wächst der Verein kontinuierlich und hat sich als bedeutende Business-Plattform etabliert. Das Vorgehen entspricht dem Wunsch der Behörden und der Bevölkerung und wird von diesen getragen, wie eine Befragung in der Region ergeben hat.
Mit rund 600 Mitgliedern, die ca. 300 Unternehmen und 7‘000 Arbeitsplätze repräsentieren (Ende 2013), hat sich der Verein innert kurzer Zeit als bedeutende Wirtschaftsorganisation etabliert. Er bietet eine einzigartige Plattform, über die sich regionale Unternehmen – vom Grosskonzern bis zum Kleinstbetrieb – unkompliziert vernetzen. Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich bei der Firma Quint an der Luzernerstrasse 26 in Cham.
Weitere Informationen zu ZUGWEST
Autoren: Patricia Diermeier Reichardt, Guido Wetli Fotos: Andreas Busslinger, Thomas Müller (Panorama) |