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Chnodenwald

Im Chnodenwald liegt auch der HüPfad. Informationen zum HüPfad finden Sie hier.

Der Ausdruck „Chnoden“ bedeutet eine Erhebung. Denken wir an ein „Chnödli“ an der Hand oder an das „Mälerchnödli“, welche die Bauern bekamen als sie noch von Hand die Kühe melkten. Der Chnodenwald bedeckt die höchstgelegene Stelle der Gemeinde Hünenberg mit 495 m.ü.M). Der tiefste Punkt der Gemeinde und des Kantons Zug befindet sich im Übrigen beim Reussspitz (Zusammenfluss von Lorze und Reuss) mit 388 m.ü.M.).

Im Jahre 1420, also nur gerade vier Jahre nach dem Abschluss des Burg- und Hofrechtsvertrages mit der Stadt Zug gerieten sich die Unterhünenberger und die Oberhünenberger in die Haare wegen der Nutzung der Wälder. Die Zuger halfen beim Lösen dieses Problems. Dabei wurden die drei Wälder „Urmis“ (Zolleinschlag), „Dottenhalden“ und „Knoden“ als gemeinsames Gebiet benannt, das auch gemeinsam von allen verwaltet und gepflegt werden musste. Einem Einzelnen wurde bloss die Holzentnahme für das eigene „Pfluggeschirr“ gestattet. Seither ist der Chnoden im Besitz der Korporation Hünenberg.

Weitere Informationen zum Waldbestand der Korporation Hünenberg finden Sie unter Hünenberger Themenweg Nr. 23 – Rainmatt

Wasserreservoir

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Ein Bild für die Nachwelt von 1921: Die Bauarbeiter des Wasserreservoirs ­Chnoden stellen sich auf den beiden­ Kammern auf. Vorne rechts das ­Initiativkomitee, präsidiert von S­chlossermeister Karl Luthiger.

Hier auf dem Chnoden errichtete die neu gegründete Wasserversorgungsgenossenschaft Hünenberg im Jahr 1921 das erste Wasserreservoir. Der Auslöser zum Bau einer Wasserversorgung war das Trockenjahr 1911. Der Wasserstand in den häuslichen Sodbrunnen war niedrig. So wurden Stimmen laut, eine allgemeine Wasserversorgung in Hünenberg zu realisieren.

Anfänglich beauftragte der Gemeinderat eine Kommission zur Planung der Vorarbeiten. Doch nach der Ablehnung des Projekts durch die Gemeindeversammlung bildete sich am 19. März 1921 ein Initiativkomitee.

Der erste Weltkrieg verzögerte zwar den Bau, doch in den Krisenjahren danach war der Bau der Wasserleitungen und des Reservoirs für viele eine willkommene Möglichkeit, die Arbeitslosigkeit zu mildern.

Am 28. Mai 1922 erfolgte die Einweihung des Werkes, verbunden mit einem kantonalen Feuerwehrtag. 1954 wurden die Infrastrukturen (Pumpwerk, Leitungen, Reservoir etc.) zu einem Preis von CHF 485‘000.— an die Wasserwerke Zug verkauft, welche das Reservoir heute noch betreibt.

Funk- und Sendeturm

51Im Chnodenwald steht ein weit herum sichtbarer, 61 m hoher Funk- und Sendeturm. Er war im September 1995 für die Polizei und den Rettungsdienst in Betrieb genommen worden.

Er steht auch den Notorganisationen und der Swisscom für deren Mobilfunknetz zur Verfügung. Eine Zeit lang gingen auch die Sendungen des Lokalradios «Sunshine» über diese Funkantenne. Im Jahr 2001 hat der Bundesrat beschlossen, ein einheitliches Funksystem für die Rettungskräfte des Bundes und der Kantone zu schaffen.

Im Jahr 2012 hat der Zuger Kantonsrat den entsprechenden Kredit für den Anschluss des Kantons Zug an das Schweizerische Sicherheitsfunknetz POLYCOM bewilligt. Damit verbunden ist auch ein Ausbau der Funkanlage Chnoden.

Der Wald

Der Wald als Lebensraum

Der Wald ist Lebensraum von unterschiedlichsten Tieren. Im Wald werden kaum Düngemittel und Pestizide eingesetzt, weshalb Tiere zu finden sind, die anderswo nicht mehr leben können. Auch ist der Stress durch Lärm und andere Reize vermindert. Deshalb stellen Wälder eines der letzten Rückzugsgebiete für scheue Tiere dar.

Einem Waldbesuch werden viele positive Wirkungen zugeschrieben. So helfen Natur und Grünraum, Stress abzubauen und wirken erholend. So gaben bei einer Umfrage von Waldbesuchenden 94 Prozent an, dass ihr Waldbesuch einen positiven Einfluss auf ihre Gesundheit habe.

  • Luftfilter: Die Bäume filtern den Staub. So liegt die Staubkonzentration im Wald mit 2000 Teilen pro Liter Luft gerade halb so hoch wie jene auf offenem Feld.
  • Gerüche: Die Gerüche des Waldes wirken wohltuend auf unseren Geruchsinn. Stoffe in der Waldluft können therapeutische Wirkung entfalten.
  • Töne / Schall: Das dichte Laub wirkt schalldämpfend, sodass der Wald als Ruheort empfunden wird. Eine ruhige Umgebung lässt den Blutdruck sinken und körperliche Anspannung weichen. Zudem gelten die Waldgeräusche als besonders angenehm. Gemäss einer Studie gehören Vogelgesang (27 %) und Naturgeräusche allgemein (23 %) zu den beliebtesten Natur-Geräuschen.
  • Klima: Dank des dichten Laubes bietet der Wald einen guten Windschutz und das Holz gilt als Wärmespeicher. Im Winter ist es deshalb im Wald wärmer als auf dem freien Feld. Im Sommer hingegen spenden die Bäume Schatten, weshalb es im Wald angenehm kühl ist. Zudem wirken die Blätter und der Boden luftbefeuchtend.
  • Inspiration: Mit seiner Fülle an Formen, Farben, Mustern, Geräuschen und Düften lenkt der Wald von Alltagssorgen ab und wirkt inspirierend.

Der Wald als Wirtschaftsfaktor

Der Wald mit seinen nachwachsenden, also nachhaltigen Rohstoffen dient der unterschiedlichsten wirtschaftlichen Nutzung, wie etwa:

  • Holzlieferant (Baumaterial, Brennholz, Holzkohle, Werkstoff, Pellets, Papier etc. ).
  • Humuslieferant (Erde).
  • Nahrungsmittelieferant (Pflanzen, Beeren, Pilze und Kräuter für Heilzwecke oder als Lebensmittel für Menschen und Tiere).
  • Sauerstofflieferant und –speicher

Weitere Informationen zur Wald- und Fortwirtschaft finden Sie unter Hünenberger Themenweg Nr. 23 – Rainmatt

Der Wald als Schutzraum

Der Wald verfügt über ganze wichtige Schutzfunktionen, wie etwa:

  • Klimaregulation: Der Wald bindet in seiner Biomasse Kohlenstoffdioxid (CO2). Bei der Fotosynthese entziehen die grünen Pflanzen der Luft dieses Gas und setzen dafür Sauerstoff (O2) frei.
  • Bodenschutz: Wald schützt vor Erosion. Das Blätterdach vermindert die Energie der Regentropfen und die Wurzeln festigen den Boden. Auch schützt ein Wald vor Lawinen-, Steinschlag- und Muren.
  • Wasserreservoir (Station 3): Wälder können Wasser länger und in grösseren Mengen speichern als dies auf dem offenen Feld möglich ist. Der Waldboden saugt das Wasser wie ein Schwamm auf.
  • Luftreinigung: Der Wald kann die Luft reinigen von Aerosolen, Giftstoffen aber auch von Radioaktivität.
Autoren: Patricia Diermeier Reichardt, Guido Wetli
Fotos: Archiv, Andreas Busslinger, Thomas Müller